Restaurierung eines Holzdeckelbandes I



Feuchtigkeit und ungeeignete Aufbewahrungsbedingungen haben diesem Band starken Schaden zugefügt. Das Papier des Buchblocks war partiell durch Schimmel geschädigt, die Blattkanten wiesen Knicke und Risse auf. Zudem fanden sich Anobienfraßspuren. Das Einbandleder war durch einen Wasserschaden aufgequollen, hatte sich von den Deckeln gelöst und war anschließend verformt getrocknet. Die Holzdeckel waren ebenfalls durch Anobienfraß geschädigt worden, die abgebrochene Ecke am Vorderdeckel war nur eine Folge davon.

Bild 1 vor der Restaurierung.

 

 

Im Buchblock wurden die Risse und Fehlstellen geschlossen und fragile Bereiche gefestigt. Das Einbandleder konnte abgenommen, durch Feuchtigkeit wieder flexibel gemacht und erneut mit Hausenblase aufgeklebt werden. Die Fehlstelle am Vorderdeckel wurde mit Holzstäbchen und einem speziellen Kitt geschlossen. Da sich die Holzdeckel nicht weiter begradigen ließen, wurde zum Schutz vor Verschmutzungen eine passgenaue Kassette mit Druckknopf angefertigt.

Bild 2 vor der Restaurierung.

 

 

Universitätsbibliothek München
4° WA 418, Petrus Aureoli Compendium Biblie totius ..., 1514
Bild 3 nach der Restaurierung